14:00 Uhr
Organisationale Rituale und ihre Bedeutung für verlässliche Kooperation
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Autor:innen:
Dr. Miriam Rennung
Anja Göritz | Universität Freiburg | Germany
TEASER
Rituale unterstützen die Zusammenarbeit in Gruppen, indem sie Erfahrungen synchronisieren. Dies ist gerade in Zeiten der Digitalisierung wichtig.
ABSTRACT
Die Mittagspause mit Kollegen, die Abschiedsfeier, das Weihnachtsfest: Rituale sind verbreitet. Die Forschung deutet darauf hin, dass Rituale Funktionen für die Gemeinschaft erfüllen, indem sie die Herausforderungen des kollektiven Handelns in Gruppen adressieren. Auch Organisationen begegnen der Herausforderung, ihre Belegschaft zur Erreichung gemeinsamer Ziele zu koordinieren. Rituale können dies unterstützen, indem sie das Zusammengehörigkeitsgefühl und Gruppennormen fördern. In unserer Forschung haben wir durch experimentelle, qualitative und meta-analytische Studien einen zugrundeliegenden Ritualmechanismus untersucht: interpersonelle Synchronizität. Interpersonelle Synchronizität beschreibt Situationen, in denen Personen ihre Bewegungen, Emotionen oder Empfindungen gleichzeitig erleben. Rituale fungieren demnach als sozialer Klebstoff, weil sie Menschen in ihren aktuellen Erfahrungen vereinigen. Neben interpersoneller Synchronizität weist die Literatur auf weitere Mechanismen, wie Rituale funktionieren. Das Kapitel formuliert Empfehlungen für den Einsatz von Ritualen in Organisationen, um eine verlässliche Kooperation – gerade auch in Zeiten der Digitalisierung – zu fördern.
14:45 Uhr
Lust auf Verantwortung - Wirksamkeit Triadischer Dynamiken in Paradoxien
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Autor:innen:
Herbert Schober-Ehmer | Redmont Counsulting Cluster | Austria
Dr. Susanne Ehmer | Redmont Consulting Cluster | Austria
TEASER
Triadische Dynamiken von Verantwortung erkennen und nutzen - Vom blinden Vertrauen
ins sehende Gestalten transdisziplinärer Kollaboration
ABSTRACT
Die Lösung komplexer Fragen erfordert transdisziplinäre Zusammenarbeit diverser Expertisen, das Nutzen von Widersprüchen und Paradoxien (=Kollaboration). Arbeiten am gemeinsamen Thema ist zeitlich, sachlich und kommunikativ zu synchronisieren.
Kollaboration ergänzt die hierarchische Koordination durch „Steuern auf Augenhöhe“. Sie schafft aus ‚verteilter Intelligenz‘ eine ideenschöpfende Quelle für das Gesamte und die Voraussetzung für Verantwortung - als Basis für Verlässlichkeit.
Keine Verantwortung ohne Freiheit – eine zentrale Paradoxie in Organisationen.
Die Dyade ‚Freiheit und Verantwortung‘ birgt in sich das Risiko der Polarisierung und einer konflikthaften Entweder-oder-Entscheidung.
Die Lösung liegt im eingeschlossenen Dritten. Dynamische Triaden verbinden unterschiedliche Dimensionen, erweitern den Kontext, schaffen die Voraussetzung für einen Dreiklang.
Der Artikel beleuchtet die Wirkungen u.a. folgender Triaden zur Verantwortung und prüft sie auf ihre Praxisrelevanz:
Freiheit - Normen - (Für-)Sorge
Einsicht – Autonomie – Bindung (Strukturen)
Mindset – Haltung – Methoden
Erkenntnis – Liebe – Ordnung