Autor:innen:
M.A. Simon Süsstrunk | Fachhochschule Nordwestschweiz | Switzerland
Dr. Andrea Zumbrunn | Fachhochschule Nordwestschweiz | Switzerland
M.A. Nadja Hess | Fachhochschule Nordwestschweiz | Switzerland
M.A. Sarah Bühler | Fachhochschule Nordwestschweiz | Switzerland
Abstract
Beim REAS-Projekt (Regionale Anlaufstellen) unterstützen Sozialarbeitende Personen mit komplexen gesundheitlichen und sozialen Einschränkungen, deren Hilfebedarf aufgrund ihrer Lebenssituation über das bestehende Angebot hinausgeht. Durch den Einbezug aller relevanten Fachpersonen und dem Netzwerk der Klient*innen, können tragfähige fall- und fachspezifische Versorgungsstrukturen geschaffen werden. REAS orientiert sich am «sozialtherapeutischen Case Management» (Sommerfeld et al. 2016) und kombiniert auf der Ebene der Methodik Interventionen der klassischen Gesundheitsversorgung und psychosozialen Unterstützung in einem abgestimmten Hilfeprozess.
Die durch das Institut Soziale Arbeit und Gesundheit, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, umgesetzte Begleitforschung will Veränderungen der Klient*innen auf Einzelfallebene sowie über die gesamte Untersuchungspopulation messen. Im Tagungsbeitrag sollen erste Zwischenergebnisse der quantitativen Untersuchung präsentiert und mit den Panelteilnehmer*innen diskutiert werden. Im Rahmen der quantitativen Längsschnittuntersuchung will die REAS-Begleitforschung zeigen, ob und wie sich Veränderungen auf Einzelfallebene messen lassen. Hierfür werden Daten aus unterschiedlichen Quellen verwendet: Erstens über eine projektspezifische Software, die von den Sozialarbeitenden angewendet wird und dabei fallspezifische Informationen sammeln. Es handelt sich um folgende Informationen, welche über die Software erhoben werden:
• Lebensqualität: (Seiqol; O’Boyle et al. 1993)
• Netzwerkgrösse und Beziehungsstärke: (Netzwerkkarte; Pantuček-Eisenbacher 2019)
• Ressourcen: (Ressourcen-Interview; Schiepek/Matschi 2013).
• Erreichen von Behandlungszielen: (Zielerreichungsanalyse ZEA; Reicherts/Pauls 2015)
Zweitens werden, ergänzend zu diesen Informationen, die Patient*innen in regelmässigen Abständen (alle 4 Monate) mittels Online-Fragebogen schriftlich befragt. Im Fokus der Erhebung stehen die folgenden Outcome-Dimensionen:
• Gesundheitsbezogene Lebensqualität
• Gesundheitliche und soziale Einschränkungen (Gesundheitszustand)
• Subjektive Handlungsfähigkeit
• Soziale Anerkennung/Teilhabe
• Soziale Unterstützung
• Generelle Orientierung im Versorgungssystem
Ziel des Online-Fragebogens, bzw. dessen Analyse ist es, Veränderungen auf den oben genannten Outcome-Dimensionen abzubilden und mögliche Wechselwirkungen zwischen den abhängigen Variablen zu erkennen. Diese ersten Ergebnisse sollen im Tagungsbeitrag präsentiert und zur Diskussion gestellt werden.
Literatur
O’Boyle, Ciaran/McGee, Hannah/Hickey, Anne/Joyce, C. R. B./Browne, John/O’Malley, Kevin/Hiltbrunner, Beat (1993). The Schedule for the Evaluation of Individual Quality of Life (SEIQoL). Administration Manual. URL: http://epubs.rcsi.ie/psycholrep/39/
Pantuček-Eisenbacher, Peter (2019). Soziale Diagnostik: Verfahren für die Praxis Sozialer Arbeit. 4., aktualisierte Auflage. Aufl. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Reicherts, Michael/Pauls, Helmut (2015). 3. Die Zielerreichungsanalyse (ZEA) als Methode der Einzelfallanalyse. S. 25.
Schiepek, Günter/Matschi, Brigitte (2013). Ressourcenerfassung im therapeutischen Prozess. In: PiD - Psychotherapie im Dialog. 14. Jg. (01). S. 56–61.
Sommerfeld, Peter/Dällenbach, Regula/Rüegger, Cornelia/Hollenstein, Lea (2016). Klinische Soziale Arbeit und Psychiatrie. Entwicklungslinien einer handlungstheoretischen Wissensbasis. Wiesbaden: Springer VS.
Angaben zur Person
Simon Süsstrunk, MA in Sozialer Arbeit, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Soziale Arbeit und Gesundheit.
Arbeitsschwerpunkte u. a.: Soziale Arbeit im Gesundheitswesen, Integrierte Versorgung und Grundlagen professionellen Handelns. Vorstandsmitglied im Schweizerischen Fachverband Soziale Arbeit im Gesundheitswesen sages, Fachbereich «Bildung und Forschung».
Dr. phil. Andrea Zumbrunn, MA in Sozialer Arbeit und Promotion in Erziehungswissenschaften. Sie ist seit über 10 Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW tätig.
Ihre Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre betreffen soziale Ungleichheit in der Gesundheit, Lebensqualität, soziale Unterstützung, Wirkungsforschung und Evaluation.
Nadja Hess, Master of Arts in Sozialer Arbeit mit Schwerpunkt Soziale Innovation, MA (FHNW); Bachelor of Arts in Sozialer Arbeit, BA (FHNW); Minor social development work, Hogeschool Utrecht NL (HU).
Arbeitsschwerpunkte: Soziale Arbeit im Gesundheitswesen, Wirkungsforschung «Interventionen der Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen, Lebensqualität in der Evaluationsforschung
Sarah Bühler, hat einen Master in Sozialer Arbeit und eine Qualifikation als Systemische Beraterin, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule für Soziale Arbeit, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Olten.
Ihre Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre betreffen u. a. Integrierte Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention, professionstheoretische Grundlagen, Wirkungsforschung und Evaluation.