Auteurs:
Paul Burkhard | Hochschule für Soziale Arbeit FHNW | Switzerland
Prof. Dr. Stefan Schnurr | Hochschule für Soziale Arbeit FHNW | Switzerland
Dominik Bodmer | Hochschule für Soziale Arbeit FHNW | Switzerland
Sarah Affentranger | Amt für Kind, Jugend und Behindertenangebote Basel-Landschaft | Switzerland
Franziska Gengenbach | Amt für Kind, Jugend und Behindertenangebote Basel-Landschaft | Switzerland
Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW (Institut Kinder- und Jugendhilfe) und Amt für Kind, Jugend und Behindertenangebote (AKJB) der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Basel-Landschaft entwickeln, am Modell des “Praxisoptimierungszyklus (POZ)” orientiert, eine Neukonzeption der Aufsicht über Heime und Pflegefamilien mit Heimbewilligung. Diese soll es ermöglichen, die Stimmen der angebotsnutzenden Kinder und Jugendlichen im Aufsichtsprozess systematisch einzubeziehen. Das Projekt besteht aus drei Komponenten: Aufsichtskonzepte aus dem In- und Ausland werden gesichtet und unter dem Gesichtspunkt ihrer Funktionalität und Übertragbarkeit analysiert. Daraus entwickelt das Projektteam konzeptionelle Grundlagen, die im Austausch mit der Auftraggeberschaft validiert und weiterentwickelt werden. Darauf basiert die Entwicklung von Leitfäden zur Durchführung von Aufsichtsbesuchen, die erprobt, evaluiert und erfahrungsbasiert weiterentwickelt werden.
Recherchen der fachlichen Grundlagen von Heimaufsicht zeigen, dass Standards und Verfahren in anderen Kantonen (bspw. Bern, Tessin und Zürich) und Ländern (bspw. Deutschland und Irland) aktuellen fachlichen und kinderrechtlichen Anforderungen entsprechen. Aber die Standards und Praxen anderer Heimaufsichtsbehörden können nicht ohne Adaptionsleistungen in den Kanton Basel-Landschaft importiert werden, da (im interkantonalen Vergleich) Unterschiede in Bezug auf die gesetzlichen Grundlagen, Verwaltungsstrukturen und Zuständigkeiten bestehen, während sich international erhebliche Unterschiede bei der Anerkennung von Kindern als Träger:innen subjektiver Rechte und den Erwartungen an die “Accountability” öffentlicher Erziehung zeigen.
Am Workshop wird herausgearbeitet, wie bei der Übertragung der Standards und Verfahren auf den Kanton Basel-Landschaft vorgegangen wurde. Besonderes Augenmerk wird auf die kontextsensitiven Anpassungsleistungen gelegt: wie kann durch selektive Adaption und Einpassung eine Neu-Komposition oder ein ‘Remix’ entstehen und anhand welcher Kriterien lässt sich beurteilen, ob damit ein Fortschritt erzielt wurde?